ATTERSEE

DAS FRUCHTSEIN

Bilder 2010 – 2013

 

in der Galerie Schloss Parz, Grieskirchen, von 21. 10. 2013 – Mitte Februar 2014

Fruchtsein heißt bei Attersee, dass Menschen, Tiere, Landschaft und Gegenstände

ihren Lebensweg auch als Frucht verstehen sollten. Das heißt, Attersee versucht,

die Vielfalt seiner gemalten Welt mit den Themen Besamung, Blüte, Frucht und

Fruchtende zu besetzen. Es geht um die Ausstattung unseres Lebens, unserer

Welt mit verschiedenst möglichen Formen von Erotik. Attersee hat diesen, für

ihn sich schöpferisch immer wiederholenden Weg der Erotikfindung ,-besetzung

und –umdeutung in den Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens gestellt.

Diese Entscheidung sollte man bei der Bildbetrachtung und –entschlüsselung mit

einbeziehen.

Mit Sehnsucht und genialer, jugendlich wirkender Einfallskraft jagt er sein neuestes

Attersee-Alphabet – gemeint sind die in expressiven Farbwürfen oder auch in zarten

Linien erzählenden Bildfindungen.

Mit neuer Kraft stellt er den Menschen neben Adam und Eva in seine

unvergleichliche gepinselte und gezeichnete Attersee-Welt: eine Welt, wo Vögel als

Obst zu pflücken sind, eine Welt, wo Wasser und Fische, zum Esstisch geworden,

den Gast erwarten, eine Welt, wo die Farben der Attersee-Wetter die Künstler-

Palette besetzen – und vieles mehr.

In diesen neuen Arbeiten, die hier erstmals präsentiert werden, zeigt sich oft

deutlicher als in Jahren davor seine Erfahrung und die Pflicht des Künstlers, mit

seinem Werk ein Stück unserer Schöpfungsgeschichte zu sein.

Die Liebe zum Leben in einer erweiterten und neuen Sicht ist seine Bildjagd.

Attersee feiert heuer sein 50-jähriges Jubiläum seiner Ausstellungstätigkeit.

Seine erste öffentliche Werkpräsentation fand im Juni 1963 an der Universität für

angewandte Kunst in Wien statt.

Er zählt seit den 60er Jahren zu den bedeutendsten Einzelgängern der

gegenständlichen Malerei Europas. Sein lebensbejahendes Gesamtwerk (ca.

9000 Bilder) ist eine von Erotik getragene Alltagssicht, die sich in immer neuen

Atterseeschen Schöpfungsformen verwandelt zeigt. Gesellschaftskritik und

freiheitssuchende Haltung sind Schwester und Bruder in seinen thematisch

zyklischen Bildgruppen.

Attersee zählt neben Günter Brus zu den zwei großen Bilderzählern Österreichs. In

über 500 Einzelausstellungen wurde sein Werk bisher präsentiert (Europa und USA,

internationale Museen, Kunsthallen und Galerien).

Als Musiker, Dichter, Filmer, Bühnenbildner und Designer umrundet er seine Malerei.